Sonntag, 18. Oktober 2009

S-Bahn fahren

Gestern haben wir in Berlin ein paar Freunde besucht. Wir waren insgesamt 2.5 Stunden mit der S-Bahn unterwegs, denn Berlin ist gross. Und im dickesten Gedränge an Friedrichstrasse, abends um 19:30 Uhr hat sich eine hübsche junge Frau neben uns auf einen Sitz gequetscht. Schaute Lola kurz verdattert an, wie sooft die Leute. Dann schaute sie genervt auf einen ausländisch aussehenden Typen, mit Plastikflasche in der Hand und einer Fahne, der sich neben sie auf den anderen Sitz nieder fallen ließ. Man konnte ihr den langen Arbeitstag und ihre blanken Nerven ansehen. Da hat Lola ihr ihre Reiswaffel angeboten und sie mit ihrem strahlendsten Lolalächeln angelächelt. Sie schüttelte den Kopf. Aber Lola insistierte. So entspann sich ein wortloser Dialog zwischen den beiden. Die junge Frau taute auf und sprach sogar, mit Lola und mit mir. Und der Typ neben ihr, dem ebenfalls Reiswaffel angeboten wurde, blieb nicht aussen vor. Lola hatte sie verzaubert und das Gedrängel und Geschubse war vergessen.

Währenddessen war Greta auf meinem Arm eingeschlafen. Kurzerhand habe ich sie in den Kinderwagen gelegt, habe mir Lola in der Trage auf den Rücken geschnallt und bin aus der S-Bahn am Savigny-Platz ausgestiegen. Bin wie eine kleine Zigeunerin durch das schicke Wilmersdorf zur Wohnung meiner Eltern gelaufen. Kam dort an mit zwei selig schlafenden Kindern, die ich nur noch ins Bett zu legen brauchte. Erschöpft und glücklich vom Leben im grossen Berlin. Wie ihre Mutter.

2 Kommentare:

Annette hat gesagt…

Wie lustig, 18. und 19. Oktober war auch ich in Friedrichshain und ganz nah am Ostkreuz - und ich komme ja wirklich sehr selten nach Berlin.
LG-Annette

amelie hat gesagt…

liebe annette,

wie lustig. nächste mal treffen wir uns auf einen kaffee im friedrichshain...

lg und bis nächste woche...